They Are Billions

Hallo, heute möchte ich gerne eines meiner meistgespielten Spiele überhaupt vorstellen. Mit derzeit (laut Steam) 602 gespielten Stunden führt dieses Spiel überraschenderweise meine Liste der meistgespielten Spiele bei Steam an. Überraschend deswegen, da ich dachte, dass es eher Spiele wie Civilisation oder Stellaris auf den ersten Platz geschafft hätten. Aber man muss dazu sagen, dass es Civ natürlich in mehreren Versionen gibt und ich nicht alle davon über Steam gespielt habe.

They Are Billions ist eine Mischung aus Echtzeitstrategiespiel, Base Building und Tower and Defense. Der offizielle Release war am 18. Juni 2019, jedoch gab es lange davor eine Early Access Phase, in der ich das Spiel bereits gekauft hatte. Ein Blick auf meine Festplatte offenbarte, dass ich es wohl im Dezember 2017 gekauft und installiert habe. Trotzdem sind über 600 Stunden Spielzeit in diesen knapp drei Jahren, für einen Gelegenheitsspieler wie mich, eine enorm lange Zeit. Somit ist klar, dass es mir richtig gut gefällt und ich spiele immer wieder mal zwischendurch die Herausforderung der Woche.

84% Bewertung bei Steam

Mit einer Wertung von 84% „Sehr positiv“ schneidet es auch bei Steam sehr gut ab und das hat seine Gründe. Es bietet eine schöne Grafik, Atmosphäre und Action. Auch die Geräuschkulisse hat einiges zu bieten. Meines Erachtens eines der besten Echtzeitstrategiespiele derzeit auf dem Markt und es hat eine ganz tolle Funktion für Senior Gamer wie mich: die Pausetaste!

Wer sehen möchte wie ich diese im Übermaße nutze um meinen ersten Versuch eines Let´s Plays aufzunehmen, darf sich gerne mein Video auf dem neu gegründeten Videokanal zu WebGamers bei YouTube ansehen:

They Are Billions musste für mein erstes Let´s Play auf dem neuen YouTube Channel für WebGamers herhalten, also bitte nicht auslachen 😉

Zombies überall

Im Gegensatz zu Spielen wie Starcraft, Command&Conquer, etc. fängt man bei They Are Billions mit einer Basis in der Mitte der Spielkarte an und muss sich den Platz außen herum freikämpfen, denn dort halten sich jede Menge Zombies, im Spiel werden sie Infizierte genannt, auf. Die ersten Infizierten, auf die man trifft bewegen sich noch so langsam, dass sie selbst für die schwächsten eigenen Einheiten, die Jäger, keine nennenswerte Gefahr darstellen, jedoch je weiter man sich herauswagt, desto aggressiver werden die Infizierten.

Der Aufbau der eigenen Stadt ist vergleichbar mit anderen Echtzeitstrategiespielen und wer bei Starcraft und Co. schon gerne gebunkert hat, wird dieses Spiel lieben!

Die Problematik dabei ist die große Masse an Zombies, die so herum kreuchen und fleuchen. Dabei sollte man diese besser nicht zu früh durch die lauten Schüsse eines Scharfschützen oder eines Thanatos (Raketenwerfer) aufschrecken, da umstehende Infizierte durch die Geräusche in Scharen angelockt werden. Deswegen ist der Einsatz von den vergleichsweise schwachen Jägerinnen anfangs nicht zu unterschätzen, da sie mit ihren Bögen sehr leise und schnell agieren können.

Und dann sind da noch die besonders gemeinen Zombies, z.B. Harpyien, die nicht nur extrem schnell sind, sondern auch Mauern überspringen können. Oder wie wäre es mit einem Giganten, der so groß ist, dass er mit einem Wischer seiner Hand ganze Armeen von der Karte fegt.

Ströme von Infizierten werden zur Herausforderung

Aber nicht genug, dass die Zombies die ganze Welt bevölkern, kommen in regelmäßigen Abständen Schwärme von außerhalb auf die Karte gelaufen und habe nur ein Ziel: Dein Hauptquartier! Das gilt es unter allen Umständen zu verteidigen. Wer sich mein Let´s Play auf YouTube angesehen hat, weiß, dass dies jedes Mal zu einer Herausforderung werden kann und irgendwie schaffe ich es meistens, dass es eine haarige und knappe Angelegenheit wird.

Mein persönlicher Zombie-Vernichtungs-Zähler zeigt an, dass ich bereits über 1,4 Millionen davon getötet habe. Wenn man bedenkt, dass man diese teilweise einzeln jagt, wird mir wieder bewußt, dass ich zu viel Zeit mit Computerspielen verbringe…

Irgendwann strömen die Zombies in Massen auf die Stadt zu. Da gilt es die Nerven zu bewahren und zu hoffen, dass das Verteidigungskonzept gut ausgeklügelt ist.

Und niemals die Augen nur auf eine Stelle richten, denn wenn man nicht aufpasst, schleicht sich ein einzelner Zombie an einer anderen Stelle an der Verteidigung vorbei in die Stadt und dann ist Panik angesagt. Sobald er nämlich anfängt Deine Gebäude zu attackieren, werden diese infiziert und alle Arbeiter, die sich darin aufgehalten haben, werden selbst zu Zombies. So kann sich ein einzelner Infizierten innerhalb kürzester Zeit vervielfachen und die ganze Stadt überrennen.

Hier ist der Einsatz der Spacetaste (Pause) unabdingbar um das eine oder andere Gebäude abzureißen bevor es auch infiziert wird und schnell noch ein paar Mauern aufzubauen um den Vormarsch der Infizierten aufzuhalten. Natürlich gibt es Freaks, die das alles viel besser können und sogar ohne Pausetaste spielen, aber das wäre mir persönlich zu hektisch.

Dass man Ressourcen sammeln, eine Produktion aufbauen und neue Techniken erforschen muss sei auch noch erwähnt, da verhält sich das Spiel ziemlich klassisch. Ich habe die Kampagne mit der Einführung der offiziellen Version nachgespielt und fand diese auch sehr unterhaltsam, auch wenn mich der Kampf ohne Gebäude, also nur mit einer Startarmee, etwas genervt hat.

Kritik: Speichern / Laden von Spielständen

Wenn man sich die negativen Kritiken der Spieler auf Steam so durchliest stößt man oft auf das Problem der Speicherung. Es ist so, dass das Spiel in einem „Iron-Modus“ läuft, d.h. wenn man das Spiel verlässt, wird es zwar gespeichert, aber man hat nicht die Möglichkeit einen alten Spielstand zu laden, also z.B. bevor einem ein Zombie die halbe Kolonie infiziert hatte. Das führt bei einigen Spielern zu Frustration und schlechten Kritiken, die dem Spiel meines Erachtens unrecht tun. Genau das macht doch den Reiz des Spieles aus. Ein Satz, den ich in diesem Zusammenhang in einem Review gelesen habe, gefällt mir:

Dieses Spiel bringt einem bei zu verlieren

fanik40 aus einem Review auf Steam

Dieses Zitat beschreibt gut, womit viele ein Problem haben und warum einige negative Kritiken wohl eher etwas mit „schlechten Verlierern“ als der Qualität des Spiels zu tun haben, was die bereits sehr guten Bewertungen noch etwas aufwertet. They Are Billions ist eine Herausforderung und das ist gut so.

Numantian Games

Noch ein paar Worte zu dem Entwickler+Publisher Numantian Games: They Are Billions ist erst das zweite Spiel überhaupt aus dieser Schmiede, womit sie sehr früh einen genialen Volltreffer gelandet haben.

Davor gab es noch ein Fantasy-Rollenspiel namens Lords of Xulima aus dem Jahr 2014, ebenfalls erfolgreich mit einer sehr guten Bewertung bei Steam (80%). Ansonsten findet man so gut wie keine Infos im Netz über das freie Entwicklerstudio aus Spanien.

Fazit

Das Spiel vereint die Komponenten Echtzeitstrategie mit Tower and Defense derart gut, dass man es sehr innovativ bezeichnen muss. Ich kenne kein Spiel, dass das in dieser Perfektion vereint. Zudem ist es durch die Möglichkeit in den Pausemodus zu wechseln auch ein Spiel für einen alten Gamer wie mich, der es nicht mehr ganz so hektisch mag. Leider gibt es keinen Multiplayer-Modus, wobei sich das mit der Pause-Funktion schwierig umsetzen ließe.

Die dunklen Karten sind nicht so ganz mein Fall, da man durch das genaue Starren irgendwann Augenschmerzen bekommt, aber sie passen natürlich perfekt in die düstere Atmosphäre, in die das Spiels eintaucht.

They Are Billions ist auf jeden Fall ein echter Knaller, nicht nur in den genannten Genres, sondern allgemein und ich kann es nur jedem empfehlen, der auf Echzeitstrategie-Spiele steht.

Wolfgang Scheidle – Redaktion WebGamers

2 Gedanken zu „They Are Billions“

  1. Damit war ich eben wohl der erste, der dem Video ein Like und dem Kanal eine Abonnement gegeben hat.
    Bin gespannt, was da noch so kommt.
    Ansonsten schöner Artikel. Schade nur, dass Browsergames sich für YT-Videos eher schlecht eignen…

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