Sind Umfragen die neuen Geldbringer?

Hallo, als Betreiber eines Browsergames erhalte ich zwischenzeitlich geschäftliche Anfragen und eben gestern war so ein Tag, an dem mir, eine auf den ersten Blick äußerst interessante Anfrage, herein geflattert ist. Die Firma CPX Research / Make Opinion GmbH machte mir ein Angebot, das ich eigentlich nicht ablehnen konnte: Selbst mit überschaubaren Nutzerzahlen von nur einigen hundert aktiven Usern im Monat, lassen sich angeblich schnell mittlere vierstellige Beträge erwirtschaften.

6.000 USD Umsatz bei nur 900 aktiven Nutzern in 4 Wochen

Fallbeispiel: Spielesite.com von CPX Research

Bei den geschätzt 450 aktiven Spielern in meinem Game, käme ich also auf 3.000,- Dollar Umsatz in weniger als einem Monat. Das wäre natürlich der Hammer und ich könnte mich endlich zur Ruhe setzen!

Da ich in meinem inzwischen 46 Jahre andauernden Leben schon so einige unglaubliche Sachen mitgemacht und dabei Schiffbruch erlitten habe, Stichwort „Bitcoins“, war neben den Dollarzeichen in den Augen gleichzeitig das Misstrauen geweckt. Trotzdem war die Sache auf jeden Fall einen zweiten Blick wert.

Beispielintegration frei Haus

Praktischerweise wurde mir bereits beim ersten Mailkontakt eine Beispielintegration in meinem Spiel mitgeliefert. Das machte natürlich Eindruck, denn offensichtlich hat sich jemand im Vorfeld mit meinem Managergame Tischtennis Manager auseinandergesetzt, bevor er mir seine Werbemail zugeschickt hat. Und tatsächlich konnte ich es sofort live austesten und es sah so aus, als wäre es bereits in mein Spiel integriert:

Bereits in der ersten E-Mail wurde eine funktionierende Live-Präsentation in meinem eigenen Spiel mitgeliefert

Monetarisierung durch Umfragen im 4-stelligen Bereich monatlich möglich

Als Anhang bekam ich eine Präsentation als PDF, die anhand des Beispiels der Webseite Spielesite.com aufzeigte, dass man über die Umfrage-Lösung von CPX Research sein Produkt individuell anpassen kann, also z.B. statt einer Auszahlung von Geld, wäre es auch leicht möglich die Umfragen quasi als ein Feature für verschiedene Fortschritte, Boni oder ähnliches zu nutzen. Als Beispiele werden virtuelle Währungen, App-in Käufe, Pay-Wall Inhalte, Leben/Energie, Premium-Status und Spenden genannt.

Selbst mit überschaubaren Nutzerzahlen von nur einigen hundert aktiven Usern im Monat lassen sich so schnell mittlere vierstellige Beträge erwirtschaften.

Quelle: CPX Research

Man kennt diese Art von Monetarisierung ja bereits von „Geldverdienen-Webseiten“, aber auf die Idee, das in meinem Browsergame einzusetzen, kam ich bisher noch nicht.

Ich habe die Umfragen schließlich ausgetestet und mich sogar auf Spielesite.com angemeldet um mir dort nicht nur die Testumgebung, sondern die wirklichen Umfragen anzusehen.

Publisher Präsentation
PDF: Publisher Präsentation CPX Research Umfragen

Die Umfragen sind sehr zeitaufwändig

Nun komme ich auch schon zum Haken an der Geschichte:

  1. Die Umfragen nehmen viel Zeit in Anspruch
  2. Man wird oftmals als Teilnehmer einer Umfrage abgelehnt

Jetzt kann es sein, dass ich ein paar der Testfragen falsch beantwortet habe oder es liegt an meiner Selbstständigkeit. Als Selbstständiger ist man in Deutschland ja ein Mensch zweiter Klasse und hat es bei allen finanziellen Angelegenheiten schwerer als ein Angestellter (der Seitenhieb sei mir erlaubt).

Zum Thema Testfragen: Die Anbieter der Umfragen, die durch CPX Research vermittelt werden, wollen natürlich, dass die Leute sich nicht einfach nur schnell durchklicken, sondern die Fragen vernünftig beantworten. Deswegen werden einem zu Beginn Testfragen gestellt, deren Beantwortung man tunlichst korrekt machen sollte. Irgendwann ergibt sich daraus anscheinend ein Profil, so dass einem später, mit einem gewissen Lernfaktor, die passenden Umfragen angeboten werden.

Laut CPX Research liegt die Conversionsrate über 25% und bei den sogenannten „Screen Outs“, also wenn ein User für eine bestimmte Umfrage nicht qualifiziert ist, wird in 60% der Fälle trotzdem ein Bonus von 1 Cent bezahlt. Man käme mit einem aktiven Nutzer auf einen monatlichen Durchschnitt von 16,40 Dollar und die aktivsten würden sogar dreistellige Umsätze generieren.

Fazit: Interessantes Konzept, aber momentan nicht für mich geeignet

Diese Zahlen möchte ich keineswegs anfechten und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass ich es mit dem Tischtennis Manager sogar auf einen 4-stelligen Umsatz gebracht hätte, trotzdem habe ich das verlockende Angebot abgelehnt und nenne auch den Grund:

Diese Umsätze sind nur dadurch zu erzielen, dass ein User mehrere Umfragen pro Tag macht. Damit würde quasi aus meinem Browsergame, das mit wenigen Minuten Spielzeit pro Tag auskommt, ein neues Spiel entstehen, das erheblich mehr Zeitaufwand benötigt und in die Richtung „Geld verdienen“ abdriftet. Höchstwahrscheinlich würden das meine Spieler nicht tolerieren.

Ich bin mir außerdem unsicher, ob es genügend Firmen mit Umfragen gibt, um die Umsätze dauerhaft hoch zu halten. Aber ich behalte das Konzept im Hinterkopf, vielleicht mache ich ja irgendwann einmal eine Webseite zum Thema „Geld verdienen“, da würde es auf jeden Fall passen.

Um die Eingangsfrage zu beantworten: Ja, ich glaube, wenn man die User an dem System partizipieren lässt, kann es durchaus eine lukrative Einkommensmöglichkeit sein, aber ob es für ein Game geeignet ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Es gibt wohl auch eine Integration für Apps.

Wer es gerne versuchen möchte, kann sich hier direkt bei CPX Research als Publisher anmelden:

Anmerkung: Die Links zu CPX Research habe ich mit deren Affiliate Programm verknüpft.
Ich hoffe ihr nehmt es mir nicht krumm, dass ich für den Tipp gerne partizipieren würde.

Kurze Info zu CXP Research / Make Opinion GmbH

Christoph Maiwald
Geschäftsführer von CXP Research / 
Make Opinion GmbH aus Berlin

Christoph Maiwald

Geschäftsführer von CXP Research /
Make Opinion GmbH aus Berlin

„Wir sind ein Team aus sechs Leuten, kommen ursprünglich aus dem Affiliate Bereich und arbeiten seit über einem Jahr an der Umfrage-Lösung, da die Optionen, die es so gibt, uns alle nicht begeistert haben. Die Statistiken sind oft sehr schlecht, die Vergütungen unattraktiv und die Kommunikation mit den Anbietern nur sehr schwerfällig, da die meisten nicht in Europa sitzen.“

„Wir haben vor wenigen Monaten die Make Opinion GmbH in Berlin gegründet, um uns in dieser voll auf das neue Projekt konzentrieren zu können und so alle unsere Ideen, die mit dem Thema verbunden sind, umsetzen zu können!“

„Diesen Monat haben wir unser Android SDK veröffentlicht, in 1-2 Monaten folgt dann noch das iOS SDK. Außerdem würden wir uns über Initiativbewerbungen in sämtlichen Bereichen freuen: jobs@makeopinion.com

Hier gibt es noch mehr Informationen zum Thema „Vermarktung“

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